- Köhlerglaube
- Köh|ler|glau|be, der [nach älteren Erzählungen soll ein Köhler auf die Frage nach seinem Glauben eine in ihrer Einfalt sehr klare Antwort gegeben haben] (bildungsspr. veraltend):blinder Glaube.
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KöhlerglaubeDer bereits etwas veraltete Ausdruck mit der Bedeutung »blinder Glaube, der nicht durch Einsicht oder bessere Erkenntnis erschüttert wird« geht auf eine Schwankerzählung des 16. Jahrhunderts zurück, in der der Teufel oder ein Bischof einen Köhler fragt, was er glaube. Der Köhler antwortet, was die Kirche glaube. Auf die weitere Frage, was denn die Kirche glaube, antwortet der Köhler: »Was ich glaube.« Eine Variante hierzu führt Johann Agricola in seinen »Sprichwörtern« (1534, Nr. 234) an, wonach die Antwort des Köhlers lautet: »Dass uns Jesus Christus durch sein Blut vom Tod erlöst hat.« Luther erzählt die Geschichte in seiner »Warnungsschrift an die zu Frankfurt a. M.« (1533) und lobt den einfältigen Glauben, der den Teufel überwindet. Bereits in Johann Fischarts »Geschichtsklitterung« (1582) wird der Ausdruck übertragen in abwertendem Sinne gebraucht.* * *
Köh|ler|glau|be, der [nach älteren Erzählungen soll ein Köhler auf die Frage nach seinem Glauben eine in ihrer Einfalt sehr klare Antwort gegeben haben] (bildungsspr. veraltend): blinder Glaube: Vernichtet werden Menschenleben, Wohnungen, Fabriken, erschlagen wird die Zukunft. Der K., da könnten wieder einmal nur Soldaten helfen, geht so fehl wie wenig sonst (FR 20. 5. 92, 3).
Universal-Lexikon. 2012.